Travertinfliese wird ins Kleberbett gelegt

Teil 8 – Tipps für den Selbstverleger (Innenbereich)

Travertinfliese wird ins Kleberbett gelegt

Wenn Sie Ihren Natursteinboden selbst verlegen möchten, sollten Sie ein paar Dinge berücksichtigen, damit Sie mit dem Ergebnis zufrieden sein können. Grundsätzlich sollten Sie wissen, dass sich die Verlegung im Innenbereich ein bisschen schwieriger gestaltet als im Außenbereich, da hier in jedem Fall mit Mörtel gearbeitet wird. Eine Verlegeanleitung zum Nachlesen finden Sie weiter unten in diesem Artikel oder in nachfolgendem Video:

Vielfältige Fliesen
Fliesen Travertin Classic Country von oben
Anleitung zur Verlegung von Schiefer- und anderen Natursteinfliesen

Vorbereitung

Grafik zum Vergleich von verschiedenen Verlegeverfahren
Dünn- und Mittelbettverfahren im Vergleich.

Zunächst müssen Sie dafür sorgen, dass der Untergrund sauber ist und sich für eine Verlegung eignet. Unebenheiten beseitigen Sie mit einer Bodenausgleichsmasse. Damit der Fliesenkleber optimal auf dem Untergrund haftet, sollte dieser grundiert werden. Sind diese vorbereitenden Schritte erledigt, kann mit der Verlegung begonnen werden. Es bieten sich je nach Material drei Verfahren an:

1. Dünnbettverfahren:

Der Mörtel wird hier 10mm dick auf den Untergrund aufgekämmt und anschließend auf 5mm heruntergepresst. Das Verfahren eignet sich für gleichmäßig dicke Fliesen bis zu einer Stärke von 15mm.

2. Mittelbettverfahren:

Die Mörtelschicht ist 5–20 mm dick. Dies ermöglicht den Ausgleich von Schwankungen der Fliesenstärke, wie es bei gespaltenen Sorten (z.B. Schiefer) der Fall ist.

3. Dickbettverfahren:

Für Spezialfälle ist diese Verlegmethode auch im Innenbereich denkbar, ansonsten wird sie im Außenbereich angewandt, da sie für Platten mit besonderer Stärke (ab 3 cm) gedacht ist. Dabei werden die Platten auf einer Schicht Zementmörtel verlegt, Unebenheiten des Untergrunds können so leicht ausgeglichen werden. Unser Tipp: Verwenden Sie Fertigmörtel, so verhindern Sie Verfärbungen, die durch falsch angesetzten Zementmörtel entstehen können.

Die Mischung macht's

Naturstein hat ein natürliches Farbspiel, deshalb ist es wichtig die Natursteinfliesen oder –platten aus den gelieferten Kisten bei der Verlegung zu mischen, um später ein einheitliches Gesamtbild zu erhalten.

Verkleben

Verteilen Sie immer nur so viel Mörtel auf dem Boden, dass dieser nicht trocknet, bevor Sie die Fliesen verlegt haben. Verwenden Sie eine Fugenkreuze, um ein gleichmäßiges Gesamtbild zu erhalten. Auch die richtige Auswahl der Fliesen spielt hierbei eine Rolle: Mischen Sie Exemplare aus verschiedenen Kartons, da die Farbgebung Schwankungen aufweisen kann. Durch das Mischen erhalten Sie ein insgesamt gleichmäßiges Bild.

Verfugen

Ein Verleger verfugt Natursteinfliesen aus Schiefer
Je nach Farbwahl des Fugenmaterials kann die Gesamtwirkung des Steins erheblich verändert werden.

Vor dem Verfugen sollte der Stein gereinigt werden. Anschließend folgt die Imprägnierung, welche das tiefe Eindringen von Ölen und Fetten in den Natursteinboden verhindert. Jetzt erst sollten Sie mit dem Verfugen beginnen, wenn der Fliesenkleber vollständig getrocknet ist. Beachten Sie, dass an Wänden und Raumübergängen Silikondehnungsfugen eingearbeitet werden. Jetzt sind Sie fast fertig! Wenn die Fugenmasse ausgehärtet ist, sollten Sie den Bodenbelag abschließend von Zementrückständen befreien (eventuell einen geeigneten Zementschleierentferner benutzen). Dadurch, dass Sie die Imprägnierung VOR dem Verfugen aufgetragen haben, lassen sich Reste des Fugenmaterials jetzt leichter entfernen. Ihr Eigenheim wird nun von einem DIY-Natursteinboden geziert!

Besonderheiten

Bei bestimmten Formaten können Ihnen dennoch Sonderfälle begegnen. So muss man beim Römischen Verband z.B. beachten, dass dieser je nach Hersteller unterschiedlich ausfallen kann. Beim Verlegen muss gegebenenfalls die Fugenbreite angepasst werden, um ein ansprechendes Gesamtbild zu erzielen (eine genaue Anleitung haben wir auch für Sie zusammengestellt). Auch bei der Verlegung von großformatigen Fliesen müssen Sie vorsichtig sein. Wenn der Untergrund nicht eben ist, könnten sich die Ecken der Fliese abheben und ein harmonisches Gesamtbild zerstören. Wenden Sie sich im Zweifel lieber an einen Fachmann! Jede Natursteinsorte hat ihre individuellen Eigenheiten.

In diesem Artikel haben wir Ihnen nützliche Tipps zur Verlegung zusammengefasst. Für eine detailliertere Anleitung können Sie diesen Beitrag lesen. Wir wünschen viel Erfolg beim Verlegen Ihres Natursteins!

In der Übersicht dieser Serie finden Sie noch viele weitere nützliche Artikel!

Alle fachlichen Hinweise in diesem Artikel sind unverbindlich und ersetzen nicht die Kenntnisse eines fachlich geprüften Natursteinverlegers.

Foto der Redaktionsmitarbeiterin Tabea Salzer
Autorin:
Tabea Salzer
hat viele Texte und Fotos für unser Magazin verfasst. Lesen Sie auch ihre Gestaltungsideen zum Einrichten mit natürlich schönen Fliesen und Platten.