Bach mit Maggia Granit zwischen grünen Büschen

Maggia Granit

Naturstein aus dem Vallemaggia

Bach mit Maggia Granit zwischen grünen Büschen

In Tessin lassen sich einige Granite ausmachen, bei denen es sich genau genommen um Gneise handelt: Neben dem Iragna und dem Tessiner Granit wird eine weitere Sorte in diesem Kanton abgebaut: Maggia Granit.

Robuste Granitplatten
Nahaufnahme von grauen Granitplatten Urban Grey Line

Maggia als Herkunftsbezeichnung

Maggia Granit ist nach dem Tal benannt, in dem er abgebaut wird: Das Vallemaggia liegt mitten im Kanton Tessin. Hier trifft man auf traditionsbewusste Schweizer, die ihr Leben in der aufregenden Landschaft des „magischen Tals“ genießen. Durch das Maggiatal fließt der 58 km lange gleichnamige Fluss Maggia. Er entspringt im Stausee Lago del Narèt sowie weiteren kleinen Bergseen, um sich dann in den Lago Maggiore (Langensee) zu ergießen. Da die Quelle ein Stausee ist, kann der Wasserstand des Flusses sehr schnell ansteigen, was ihn zu einem gefährlichen Ort macht und einigen Menschen schon das Leben gekostet hat. Eine andere, viel schönere Seite zeigt die Maggia kurz vor Ponte Brolla, wo sie in einem Wasserfall in eine Granitschlucht herabstürzt. Genau dieses Gestein kennzeichnet das Tal, wie auch viele weitere Teile der Schweiz. Doch Maggia Granit ist in petrographischem Sinne eigentlich ein Gneis!

Granit gleich Gneis?

Gneis ist (wie in unserem Beitrag zu Gneis näher erklärt wird) ein metamorphes Gestein, das bei der Umwandlung anderer Gesteinsarten entsteht. Im Gegensatz dazu zählt Granit zu den Plutoniten. Das bedeutet, dass es ein magmatisches Tiefengestein ist, also aus im Erdinneren erstarrtem Magma besteht. Die Verwechslung von Granit und Gneis kommt häufig vor, da sich beide Natursteine recht ähnlich sehen, Unterschiede lassen sich nur bei genauem Hinsehen erkennen. Der Irrtum ist aber nicht wirklich tragisch: Maggia Granit z.B. weist sehr ähnliche technische Eigenschaften auf wie die Natursteinsorte, mit dessen Name er sich schmückt. Granit ist bekannterweise sehr widerstandsfähig und resistent gegen alle möglichen externen Einflüsse. Auch Maggia Granit ist frost- und tausalzbeständig sowie trittsicher, also ein robuster Naturstein!

Maggia Granit: Klassischer Look

Will man sich das Aussehen des Maggia Granit vergegenwärtigen, muss man sich nur einen typischen grauen Granit vorstellen. Der dunkle, anthrazitfarbene Naturstein hat eine grobkörnige Struktur, die von weißen Adern durchzogen wird. Durch den enthaltenen Glimmer funkelt er und strahlt bei passender Inszenierung auf fast schon noble Art und Weise. Somit eignet er sich auch hervorragend für die Verwendung im Innenbereich, z.B. als Fliese. Da Granit jedoch üblicherweise außerhalb der eigenen vier Wände zum Einsatz kommt, findet man besonders häufig Mauersteine, Palisaden oder Polygonalplatten aus Maggia Granit.

[Titelfoto: Fritz Geller: "Maggia fg04" unter CC-Lizenz]

Hände auf Keyboard, daneben eine Brille und eine Tasse Kaffee
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